Gerade erst hat der Herbst begonnen. Man könnte denken, der Winter ist noch weit weg. Für unsere Pferde hat die Vorbereitung auf den Winter schon gestartet, der Fellwechsel läuft seit einigen Wochen.

Im Kalender der traditionell chinesischen Lehre beginnt der Winter schon mit Mitte November und erreicht zum westlichen Winterbeginn mit 21. Dezember seinen Höhepunkt. Im alten China haben sich die Menschen in der Einteilung der Jahreszeiten nach dem gerichtet, was sie in der Natur beobachtet haben. Der Übergang in den Frühling beginnt bereits mit Ende Jänner. Meinem Pferd hat es sehr geholfen, dass ich bereits zu dieser Zeit begonnen habe, ihn gezielt für den Fellwechsel zu unterstützen. Doch dazu folgt in einem eigenen Blog mehr.

 

 

Was es heißt „die MITTE“ zu stärken

Zwischen den Jahreszeiten findet die sogenannte Dojo-Zeit statt. Diese dauert etwa 2-3 Wochen und so wie die Natur, stellt sich auch der Körper in dieser Zeit auf die kommende Jahreszeit ein. Diese Übergangszeiten sind dem Element Erde zugeordnet, womit die Verdauung in Zusammenhang steht. Diese wird in der TCM (Traditionell chinesische Lehre) als unsere „Mitte“ gesehen, als Grundlage eines gesunden Körper- und Energiesystems. Abgesehen von verschiedensten Verdauungsproblemen, Kotwasser beim Pferd usw., gefährdet eine nicht gut laufende Verdauung die optimale Versorgung des Körpers mit Nährstoffen und Blut.

Auch die „Müllabfuhr“ im Körper arbeitet nicht gut, wodurch es zu vielen Folgeerscheinungen wie Einlagerungen im Gewebe kommen kann. Einige meiner Kunden-Pferde wurden als zu dick bezeichnet, sind in Wahrheit jedoch mangel-versorgt. Idealerweise werden diese Pferde regelmässig angepasst bewegt. Gerade im Winter ist es in vielen Ställen jedoch schwierig, das Pferd ausreichend zu bewegen. Ein gatschiger oder gefrorener Boden, Sturm und Eisregen, verhindern oft das Reiten oder sogar den Koppelgang.

Für Pferde, die Bewegungstiere sind, ist das alles Andere als optimal. Deshalb ist es hier ganz wichtig, die Verdauung als Basis für einen fitten Körper zu stärken. Mit einer individuellen Unterstützung kann sehr viel erreicht werden, bevor der berühmte Tropfen das Fass zum Überlaufen bringt.

 

 

Der Frust, wenn mein Pferd nicht erkennt dass ich ihm Gutes tun will…

Auch für Pferde, die genau das gegenteilige Problem haben und zu dünn sind, ist eine starke Verdauung als Basis enorm wichtig. Mein Forever war hierfür ein Paradebeispiel. Bei jedem kleinsten Stress stellte er das Fressen ein. Ich fühlte mich oft hilflos und war frustriert. Ich wollte ihm was Gutes tun, und er leerte mir die Futterschüssel vor die Füße.

Im Winter war das doppelt bitter für mich. Denn das was Forever über den Sommer mit viel Bemühen zugelegt hatte, baute er sofort wurde ab wenn es kälter wurde. Er stand oft zitternd da. So wie die Bäume im Herbst ihren Saft und Wärme in ihre Mitte und ihre Wurzeln zurückziehen, zieht auch der Körper die Wärme vermehrt ins Innere. Die Extremitäten werden weniger durchblutet und sind weniger vor Kälte geschützt. Was mich notgedrungen zu einem Spezialisten in Sachen Pferdedecken werden ließ.

    „Decke drauf. Alles gut“ … oder?

Natürlich war die Decke allein nicht die Lösung. Erst als Forever mit Craniosacral- und Energiearbeit gestärkt wurde, und er individuell für sein Energiesystem optimales Futter bekam, nahm er erstmals zu. Er begann, mit Freude zu fressen. Und er hielt sein Gewicht über den Winter, war viel fitter und bewegungsfreudiger.

 

 

Jedes Element hat auch seine geistig-seelische Zuordnung

Im Element Erde, wo die Verdauung zugeordnet ist, geht es zum Beispiel um die Frage, wie geerdet man ist. Wie stabil man dem Alltag begegnet. Wie gut man schwierige Situationen „verdauen“ kann, bzw. ob diese noch lange „im Magen liegen“.

Auf Forever bezogen, fiel mir auf: als er körperlich stabiler wurde, wurde er ruhiger. Zuvor war er gefühlt oft kurz vor dem explodieren, regte sich über jede Kleinigkeit auf, war sehr nervös und angespannt. Das machte unser Zusammensein nun um einiges entspannter.

Eine starke Verdauung ist die optimale Vorbereitung für die kalte Jahreszeit. Dem Winter ist das Element Wasser zugeordnet. Die zugehörigen Elemente sind die Niere und die Blase. Ist der geistig-seelische Aspekt geschwächt, kann sich das in Unsicherheit und Angst zeigen. Auch das waren voll Forever’s Themen und veränderten sich zu Selbstsicherheit und Stabilität.

 

Doch nicht nur Forever brachte es sehr viel, das Element Wasser zu stärken!

Bei mir war es lange Zeit fehlendes Selbstvertrauen und ständig eiskalte Füße, die mir das Leben schwer machten. Beides Themen, die mit einem schwachen Wasser-Element in Verbindung stehen können. Ebenso kann auch eine Verbindung zu Haarausfall, Probleme mit dem Hören (zB Tinnitus), Schmerzen im unteren Rücken, bestehen.

Es kam noch dazu, dass ich viele Jahr lang nahtlos von der allergisch bedingt laufenden Nase auf die Schnupfennase wechselte. Ich war sehr oft krank und fast den ganzen Winter lang durchgehend erkältet. Dazu kam noch ein unangenehmer Hustenreiz, weil meine Schleimhäute sehr trocken waren. Auch meine Haut war sehr trocken, ohne ständiges Eincremen spannte und juckte meine Haut extrem.

Ich konnte das verändern, indem ich lernte, auf meinen Körper zu hören. Und mich so ernährte, wie es für meinen Körper und mein Energiesystem optimal ist.

 

Mandarinen und Orangen im Winter sind gesund… ODER?

In der TCM hat jedes Nahrungsmittel eine bestimmte thermische Wirkung. Salat, Joghurt und Rohkost sind energetisch gesehen sehr kalt. Auch Zitrusfrüchte sind von ihrer thermischen Wirkung her kalt und somit von Seiten der TCM her gesehen nicht für alle die beste Versorgung im Winter. Die TCM stellt eine gute Verdauung in den Vordergrund. Zu kühle Nahrung kühlt das Verdauungsfeuer und wenn dieses nicht gut arbeitet, können die Vitamine und Nährstoffe aus der Nahrung nicht aufgenommen werden.

Mein Körper wusste das vielleicht bereits vor meinem Kopf. Für mich war es immer eine Qual, Salat, Mandarinen und Orangen zu essen. Da genau das aber als gesund galt und wichtig zur Deckung des Vitamin-C Bedarfs, habe ich sie täglich gegessen. Mein Körper zieht viel besser Energie und Nährstoffe aus Gekochtem. Für die Vitamin C Versorgung baue ich im Winter vermehrt Kräuter und Gemüse wie Petersilie, Paprika, Kohl, Brokkoli, Fenchel in meinen Speiseplan ein.

 

 

Was ist DIE richtige Ernährung?

In meiner Arbeit mit Mensch und Tier ist mir eine individuelle Beurteilung wichtig. Das was für das Energiesystem des Einen super passt, kann für jemand Anderen völlig unverträglich sein.

Oft wird leichtfertig zur Fütterung von Zusätzen und Kräutern geraten. Das halte ich für bedenklich. Vor allem wenn die Fütterung dauerhaft und nicht kurweise erfolgt. Für Forever wurde mir zum Beispiel Ingwer und Teufelskralle aufgrund seiner Arthrose geraten. Was jedoch im Zusammenhang mit seinen Magenproblemen sehr problematisch war. Mariendistel wurde mir zur Stärkung und Entgiftung der Leber geraten, war jedoch für Forever vollkommen fehl am Platz.

 

Abgesehen vom individuellen Bedarf jedes Pferdes, gibt es ein paar allgemein empfehlenswerte Dinge im Winter:

  • Genügend Wasser zur Verfügung stellen, im besten Fall NICHT eiskalt. Vor allem Pferde, die mit dem Magen Probleme haben, trinken oft ungern kaltes Wasser.

 

  • Auf die Salzversorgung achten, mit hochwertigem Salz bzw. Lecksteinen. Zu wenig Salz kann Einfluss auf viele Prozesse im Körper haben. Ausreichende Salzaufnahme regt das Pferd zum trinken an. Achtung: Ein auffällig hoher Salzkonsum kann auf gesundheitliche Probleme hindeuten, die tierärztlich abgeklärt werden sollten.

 

  • Den Bedarf an Fett und Fettsäuren kann das Pferd optimal aus Samen (zB Leinsamen) und beispielsweise auch aus bestimmten Beeren decken

 

  • Der Winter ist dem Element Wasser zugeordnet, was mit den Energiesystemen von Blase und Niere im Zusammenhang steht. Gerade bei Pferden, die auf Wind, Regen oder Kälte empfindlich sind, sollte man den hinteren Rücken und die Nierengegend warm halten. Und prüfen, ob der Sattel in dem Bereich gut passt.

 

  • Auf genügend Rauhfutterversorgung achten, die Pferde haben meist mehr Bedarf an Heu. Super zum Knabbern und zur Nährstoff-Versorgung sind ergänzend Laub und Äste.

 

Du fragst Dich, was Du für Dein Pferd optimal machen kannst?

Meld Dich einfach für ein kostenloses Erstgespräch  und lass uns eure individuelle Situation anschauen. Allgemeine Tipps sind im Internet zur Genüge frei verfügbar.

Meine Erfahrung mit meinen Zwei- und Vierbeinigen Kunden ist jedoch, dass nur ein speziell auf Dich bzw. Dein Pferd zugeschnittener Zugang langfristig wirklich hilft. Genau darauf habe ich mich spezialisiert und beziehe alle meine Erfahrung und Techniken in meine Arbeit mit ein, um für Dich und Dein Pferd eine echte Veränderung zu erreichen.
Nach dem Winter folgt der Frühling: mehr zu dieser Jahreszeit und wie sie Dein Pferd und Dich beeinflussen kann, findest du hier. Und hier findest Du einiges, was mir und meinem Pferd geholfen hat, gut durch den Frühling zu kommen.
Mehr aus meiner Serie zu den Jahreszeiten findest Du hier: der Herbst